Lebendig
Aktualisiert: 16. Nov. 2020
Warum denke ich, denke ich an Kindertage, dass damals vieles lebendiger war als heute?
Dabei waren unsere Optionen wesentlich weniger.
Keine Computer, der Fernseher wurde nur bei schlechtem Wetter eingeschaltet.
Meine Spielzeugkiste war nicht größer als eine Schublade.
Ich meine, all das ist dabei nie relevant gewesen.
Es spielt keine Rolle, was man hat oder auch nicht hat.
Was die Lebendigkeit ausmacht, ist die Tatsache, dass man als Kind täglich - ja beinahe stündlich - etwas Neues entdeckt oder erlebt.
Es gab viel zu entdecken in der großen weiten Welt.
Der Dachboden oder das Büro des Großvaters, unendliche neue Weiten waren das.
Der Zauber des Anfangs war allgegenwärtig.
Und mit ihm kam das Staunen. Das Staunen über all das, was die Welt für uns bereit hält.
Irgendwann legt sich dieser Zauber dann.
Ganz allmählich wird vieles zum Selbstverständlichen, zur Routine.
Fühlt sich vielleicht auch deshalb etwas dann wirklich lebendig an, wenn es neu für uns ist?
Lebendig zu sein hieße so, Neues zu probieren, neue Wege zu wagen oder etwas neu zu sehen.
Lebendig zu bleiben, eine Frage des Blickwinkels?
Für mich schon.
Mir die Augen eines Kindes zu bewahren, das hält mich lebendig.
